Umgang mit Sucht am Arbeitsplatz (Webinar-Dokumentation)

Infos zu Sucht, Ansätze und rechtliche Grundlagen zur betrieblichen Prävention

Die anhaltende Pandemie bedeutet auch eine Zunahme psychischer Arbeitsbelastungen. Mehr Stress, höherer Leistungsdruck und die in so gut wie allen Branchen bestehende Personalknappheit tragen dazu bei, dass ArbeitnehmerInnen vermehrt zu Alkohol, Medikamenten oder anderen psychoaktiven Stoffen greifen. Aktuelle Studien verdeutlichen diese Entwicklung. Gleichzeitig wird Sucht oftmals als Privatsache angesehen und ist in den meisten Betrieben ein Tabuthema. Probleme werden lange ignoriert, in akuten Situationen werden nicht selten überschießende Konsequenzen gezogen und vorausschauende Präventionsarbeit kommt meistens zu kurz.

In diesem Webinar, das die GPA-Bildungsabteilung in Kooperation mit dem Institut für Suchtprävention der Sucht- und Drogenkoordination Wien durchgeführt hat, wurde kompaktes Wissen hinsichtlich Suchtdefinition und Suchtursachen sowie zu den arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen vermittelt. Darüber hinaus wurde die richtige Bearbeitung auf betrieblicher Ebene und hier vor allem die Frage der Prävention thematisiert. Im Fokus dabei v.a. auch die Nutzung der Mitwirkungsrechte des Betriebsrates.

Als ReferentInnen führten Andrea Lins-Hoffelner (Institut für Suchtprävention der Sucht und Drogenkoordination Wien) und Isabel Koberwein (Grundlagenabteilung in der Gewerkschaft GPA) durch das Webinar. Hier ein Überblick zu den von ihnen behandelten Inhalten und Fragestellungen:

  • Welche Suchtformen gibt es? Was bedeutet riskant konsumieren?
  • Wann spricht man von einer Abhängigkeitserkrankung?
  • Was sind die Hauptthemen beim Suchtmittelkonsum in Österreich?
  • Wie hat sich Corona auf das Suchtrisiko ausgewirkt?
  • Was sind die wichtigsten arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen?
  • Welche Pflichten/Aufgaben ergeben sich aus dem ArbeitnehmerInnenschutz?
  • Welche Schutz- und Risikofaktoren für Sucht bestehen?
  • Was sind die Grundpfeiler der betrieblichen Suchtprävention?
  • Welche Tipps und Empfehlungen gibt es für die praktische Umsetzung?

Die Präsentation des Webinars gibt es hier zum Downloaden

In einem Webinar bestehen natürlich nicht die gleichen Möglichkeiten zu Diskussionen wie sie ein (Präsenz-) Seminar bieten kann. Die Beiträge der TeilnehmerInnen im Chat haben trotzdem die Wichtigkeit des Themas für die Betriebsratsarbeit deutlich werden lassen. So wurden auch die Möglichkeiten der Mitwirkung des Betriebsrates bis hin zur  Aushandlung einer Betriebsvereinbarung zur betrieblichen Suchtprävention besprochen.

Praxiserfahrungen konnten angesprochen werden und es ließ sich auch ein gemeinsamer Blick auf bestehende betriebliche Initiativen werfen.

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