100 Jahre Betriebsrätegesetz – Erfolgsmodell Mitbestimmung (SE)

Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart betrieblicher Mitbestimmung

Im Mai 1919 wurde in Österreich das Betriebsrätegesetz im Rahmen der sozialpolitischen Offensive zu Beginn der Republik beschlossen. Es brachte für Arbeiter/innen und Angestellte erstmals die rechtliche Grundlage zur Mitwirkung im Betrieb. Es war zu dieser Zeit das weitreichendste Gesetz zur Mitbestimmung im Europa der Zwischenkriegszeit. Zur Zeit von Austrofaschismus und Nationalsozialismus wurde die betriebliche Mitbestimmung abgeschafft und zahlreiche Betriebsräte/innen verfolgt.

Nach 1945 konnte das Betriebsrätegesetz erneut gesetzlich verankert und im Zuge des sozialpolitischen Reformschubs der 1970er Jahre substanziell erweitert werden. Die aufkommende neoliberale Politik seit den 1990er Jahre und v.a. auch die Sparpolitik im Zuge der Finanzmarktkrise ab 2008 greift in immer mehr europäischen Ländern bestehende Standards der Mitbestimmung an. Auch in Österreich wurde diese Politik mit Antritt der letzten Regierung salonfähig: demokratische Errungenschaften, die uns bisher als selbstverständlich erschienen, werden wieder in Frage gestellt und angegriffen.

In diesem Seminar stehen die wichtigsten historischen Zäsuren in der Entwicklung der betrieblichen Mitbestimmung von dessen Einführung 1919 bis zur Gegenwart im Mittelpunkt. Wo stehen wir heute und welche Herausforderungen begegnen wir als Betriebsräte/innen und Gewerkschaften aktuell?

Termin: 24.10.2019, Seminarzeiten: 09:00 – 16:00 Uhr
Ort: Bildungszentrum der AK-Wien, Theresianumgasse 16 – 18, 1040 Wien
Zielgruppe: Betriebsräte und Betriebsrätinnen, die Mitglied der GPA-djp sind.

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