Fair Transport Europe – für faire Arbeitsbedingungen

Fair TransportFür faire Arbeitsbedingungen im Transportsektor – Europäische Bürgerinitiative „Fair Transport Europe“ unterstützen!

Drei bis zwölf 60-Stunden-Wochen hintereinander. Zum Ausruhen bleibt oft nur die Fahrerkabine. Ruhe- und Stehzeiten werden oft nicht bezahlt, so dass der Stundenlohn im schlimmsten Fall um die zwei Euro pendelt: Immer mehr solcher Jobs gibt es in Europa, auch auf österreichischen Straßen und Autobahnen.

Weil ein europäisches Problem eine europäische Lösung braucht, mobilisieren jetzt die österreichischen und europäischen Verkehrsgewerkschaften gemeinsam für die EU-BürgerInnen-Initiative „Fair Transport“.

Wir bewegen Europa. Jetzt muss sich Europa für uns bewegen!

Faire Arbeitsbedingungen im Transport sind uns ein Anliegen. Qualitäts-, Lohn- und Sozialdumping sind in Transport und Logistik innerhalb der EU aufgrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen immer häufiger an der Tagesordnung. Die Verkehrsbeschäftigten in Europa bleiben immer wieder auf der Strecke und zahlen einen hohen Preis für „billigen“ und schnellen Transport:

  • erhöhtes Sicherheitsrisiko durch Erschöpfung
  • Arbeiten zu Dumping-Löhnen quer durch Europa
  • Arbeitszeiten jenseits der gesetzlichen Höchstgrenzen
  • fehlende soziale Absicherung bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und fehlender Urlaubsanspruch
  • Anstellung über dubiose ausländische Briefkastenfirmen beziehungsweise Subunternehmen
  • wochenlange Abwesenheit von der Familie (bis zu 3 Monate)

Die europäische Bürgerinitiative „Fair Transport Europe“ sagt diesen Missständen den Kampf an. Ziel ist ein soziales Europa, in dem die Beschäftigten faire Arbeitsbedingungen haben, gut entlohnt werden, gut abgesichert sind und daher auch gute Dienstleistungen erbringen.

Wir sagen JA zu einem Europa, in dem es fair zugeht. Wir sagen JA zu einem Europa, das gerecht ist und die Interessen der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen schützt.

Aber wir sagen NEIN zu einem Europa, in dem soziale Standards durch mangelnde Kontrolle abgebaut werden und Qualität und Sicherheit auf der Strecke bleiben. NEIN zu einem Europa des Sozialdumpings.

Die Kampagne für Fairen Transport in Europa hat die Petition eingebracht, um die Arbeitsbedingungen im Verkehrsbereich zu verbessern und sich dafür einzusetzen, dass die Verkehrsversorgung Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge bleibt. Es geht darum, Lohn- und Sozialdumping zu verhindern und einen fairen Wettbewerb zu garantieren. Das wird auch die Sicherheit aller im Verkehr beteiligten Personen erhöhen. Europa brauche eine gut funktionierende Verkehrs- und Transportbranche, weil nur dadurch der Transport von Menschen und Gütern gesichert werden kann. Daher betrifft dies sowohl den privaten als auch den beruflichen Alltag vieler Menschen in Europa. So können wir gemeinsam Europa gerechter machen.

Der billigste Anbieter ist mitnichten auch der beste. Das gilt vor allem im Verkehrssektor. Wenn etwa bei der Vergabe öffentlicher Aufträge im Personenverkehr nur noch der Sparzwang regiert, bleiben Arbeitssicherheit und gute Arbeitsbedingungen auf der Strecke. Das ist ein Sicherheitsrisiko für alle VerkehrsteilnehmerInnen.

Entsenderichtlinie:
Die Entsenderichtlinie soll sicher stellen, dass nationale Lohnstandards nicht durch niedrigere Standards in anderen Ländern unter Druck geraten.

Fairer Wettbewerb:
Der Wettbewerb in Europa bei Ausschreibungen des ÖPNV und SPNV wird hauptsächlich um die niedrigsten Löhne geführt. Bei Vertragslaufzeiten von rund 10 Jahren bedeutet dies, dass BusfahrerInnen nach 8 bis 10 Jahren unverschuldet arbeitslos werden oder EisenbahnerInnen und BusfahrerInnen nach der Ausschreibung die gleichen Fahrgäste auf der gleichen Strecke bedienen – aber die Farbe der Uniform ändert sich und ihr Gehalt sinkt. Das ist nicht fair!

Kontrolle:
Die Arbeitszeiten bzw. Fahr- und Ruhezeiten egal ob bei BusfahrerInnen, EisenbahnerInnen, Seeleuten, LKW FahrerInnen oder PaketzustellerInnen sind immer ein Einfallstor für schlechte Arbeitsbedingungen und ein Risiko für alle anderen VerkehrsteilnehmerInnen. Nur ausgeruhte und gut ausgebildete Fachkräfte sind sicher unterwegs. Daher muss stärker kontrolliert werden, damit die, die sich an die Vorschriften halten nicht das Nachsehen haben.

Wir wollen gemeinsam europäische Lohn- und Sozialstandards schaffen und unfaire Bedingungen beenden. Wir helfen den Menschen, die unter schlechtesten Bedingungen arbeiten und setzen uns für eine faire Behandlung ein. Denn ungleiche Bedingungen für Verkehrsbeschäftigte in Europa zerstören unsere Arbeitsplätze wie auch unsere Arbeits- und Sicherheitsstandards.

Die Unterschriftenliste kann unter www.fairtransporteurope.at heruntergeladen werden. Eine größere Anzahl von Listen kann unter internationale[at]vida.at angefordert werden.

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