Ort: Wissensturm Linz, Kärntnerstraße 26, 4020 Linz
Termin: Mittwoch, 19. Oktober 2011 von 10.00 bis 16.00 Uhr
Anmeldung: rita.landauer@vshs.or.at
Nähere Infos: http://www.vhs.or.at/399/
Die Teilnahme an dieser Tagung ist kostenfrei
Eröffnung: 10.00 bis 12.00 Uhr
Keynote: Univ. Prof. Ulrich Brand (Universität Wien)
Plädoyer für ein kritisch-weltgesellschaftliches Bildungsverständnis. Politische Bildung in Zeiten des (Post-)Neoliberalismus
Diskussion
Seit den 1990er Jahren mehren sich in der Öffentlichkeit kritische Stimmen über den Zustand der westlichen Demokratien. Die gesellschaftliche Realität und reale Politik mit ihren Skandalen und der als verbreitet wahrgenommenen Korruption lässt Politik und das Politische zusehends negativ erscheinen – zudem scheint diese Bedeutungsverschlechterung nicht umkehrbar. „Die Politik“ betont und fördert in rasanter und zunehmender Geschwindigkeit einseitig die Wichtigkeit von Konkurrenz, Leistung, Schnelligkeit, Effizienz und ExpertInnenmeinung – so die Diagnose – und entzieht damit sich selbst oder der Demokratie den Raum der Öffentlichkeit. Die Beteiligung der BürgerInnen – eine Notwendigkeit – sinkt, zumal die Orte der Demokratie verschwinden und die Lebensrealitäten der BürgerInnen zunehmend fragmentiert und prekarisiert, keinen Platz für politische Beteiligung eröffnen. Die Kluft zwischen (regierenden) Eliten und BürgerInnen und die Kluft zwischen Arm und Reich wächst. Immer mehr Menschen vertrauen in grundlegenden Fragen des Staates, der Integration und der Bildungspolitik mehr den Entscheidungen von ExpertInnen als jenen von PolitikerInnen. Die Demokratien selbst stehen unter dem Zwang der Universalisierung und Verabsolutierung des marktwirtschaftlichen Modells als der einzig denkbaren Variante gesellschaftlicher Organisation. Die Auswirkungen dieser Absolutsetzung und der genannten Phänomene werden immer öfter als Entdemokratisierung wahrgenommen.
- Welche Bedeutung und welchen Stellenwert haben nun „politische Bildung“ und „Citizenship Education“ für die Erwachsenenbildung in Zeiten dieser Krise?
- Welche Rolle haben sie inne, welche Aufgaben und Ziele verfolgen sie bzw. sollten sie verfolgen?
- Wo und wie werden politische Erfahrungen gesammelt und wer sind die Akteurinnen und Akteure – die realen wie auch die verborgenen und ausgeschlossenen?
- Und welche neuen innovativen Ansätze lassen sich erkennen? Die Tagung soll eine Anregung sein, gemeinsam über diese Fragen zu diskutieren.
Tagungsleitung: Barbara Kreilinger, Stefan Vater und Harald Wildfellner
Eröffnung: 10.00 bis 12.00 Uhr
Keynote: Univ. Prof. Ulrich Brand (Universität Wien)
Plädoyer für ein kritisch-weltgesellschaftliches Bildungsverständnis. Politische Bildung in Zeiten des (Post-)Neoliberalismus
Diskussion
12.00 bis 13.00 Uhr Mittagspause mit Buffet
13.00 bis 15.00 Uhr Workshops
Workshop 1:
Neue Ansätze politischer Bildung im Rahmen sozialer Bewegungen.
ATTAC und soziale Bewegungen (Pier-Paolo Pasqualoni, Helga M. Treichl (Universität Innsbruck))
Workshop 2:
Aufsuchende Bildungsarbeit
Bildung im Gemeindebau (Herbert Schweiger, VHS Donaustadt)
SOMM -SelbstOrganisation von und für Migrantinnen und Musliminnen (Roswitha Al-Hussein, Graz)
Workshop 3:
Wie können wir durch unser Handeln Realität verändern?
InterACT / Forumtheater (Michael Wrentschur (InterACT, Uni Graz), Silvia Gangl (InterACT))
15.00 Uhr Kaffeepause
15.30 bis 16.00 Uhr Abschlussdiskussion
Eine Initiative vom Verband Österreichischer Volkshochschulen und der VHS Linz