Sonntag, 8. Mai 2011, 11 Uhr
Die Feiern im Gedenken an die Befreiung des KZ-Mauthausen widmen sich 2011 dem Thema „Netzwerk des Terrors“.
Programmübersicht der Befreiungsfeiern
Mauthausenkomitee
Die Nationalsozialisten überzogen Europa mit einem Netz an Konzentrations- und Vernichtungslagern, Verfolgungsbehörden und –dienststellen sowie einer Reihe von weiteren Instrumenten, die alle ein gemeinsames Ziel hatten:
- Die Ausgrenzung, Verfolgung und auch Vernichtung politisch Andersdenkender, rassistisch Verfolgter und von Menschen, die aus welchen Gründen auch immer außerhalb der Gesellschaft standen.
Neben dem institutionalisierten Netzwerk der Lagersystems der Nazi, mit seinem Gefelcht aus KZ, ZwangsarbeiterInnenlager, OstarbeiterInnenlager, Sonderlager für Juden/Jüdinnen oder Straflager der Gestapo gab es auch das informelle Netzwerk der Spitzel und DenunziantInnen, der MitläuferInnen und MittäterInnen.
Die historischen Forschungen der letzten Jahre haben ganz deutlich gezeigt, dass das institutionalisierte Netzwerk des Terrors niemals ohne dieses informelle Netzwerk funktioniert hätte.
Die Beschäftigung mit diesem informellen Netzwerk führt uns unweigerlich zu den Begriffen der „Zivilcourage“ und der „Entscheidungsfreiheit“ jedes Einzelnen – die Mittäterschaft in diesem Netzwerk basierte (fast) immer auf freiwilliger Basis.