Langjährige Forderung erfüllt
Wien (GPA-DJP). „Die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier begrüßt ausdrücklich die am Mittwoch im Parlament beschlossene Abschaffung der Studiengebühren. Die GPA-DJP hat sich von Anfang an vehement gegen Studiengebühren ausgesprochen. Der freie und offene Zugang zur Bildung war immer eine zentrale Forderung der Gewerkschaftsbewegung“, sagt GPA-DJP Geschäftsführerin und Universitätsrätin Dwora Stein. ++++
„Bildung ist ein Menschenrecht und muss jedem und jeder zugänglich sein. Die im September erschienene OECD-Studie „Education at a Glance“ hat einmal mehr belegt, dass in Österreich wie in beinahe keinem anderen europäischen Land der Zugang zur Hochschulausbildung stark von der sozialen Herkunft abhängig ist. Bildung und gesellschaftliches und berufliches Fortkommen dürfen nicht von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Eltern oder der Studierenden selbst abhängig sein. Die Einführung von Studiengebühren war eine eklatante Fehlentscheidung, die nun endlich revidiert wurde. Es freut mich daher sehr, dass einer langjährigen Forderung nun nachgekommen wurde“, erklärt Stein.
Ich bringe hier eine Einschätzung des Beschlusses im Nationalrat von ExpertInnen in der GPA-DJP:
„Beginnend mit Sommersemester 2009 werden die Studiengebühren für österreichische Studierende, EU-BürgerInnen und für Studierende aus Ländern mit denen ein völkerrechtlicher Vertrag besteht, abgeschafft. Die vorgesehene Studienzeit + zwei Toleranzsemester darf nicht überschritten werden. Eine Befreiung von den Studiengebühren soll es weiters für Präsenz- und Zivildiener, Schwangere, Kranke, (mehr als zwei Monate) Behinderte, jene die Kinder (bis zum Schuleintritt) betreuen und Berufstätige geben. Für die Unis soll der Entfall der Studiengebühren ersetzt werden.
Die Zugangsbeschränkungen auf den Universitäten werden auf Medizinstudien sowie Psychologie reduziert, wobei aber die Studienplätze für MedizinerInnen aufgestockt werden. Die Möglichkeit Zugangsbeschränkungen zu verhängen, fällt in den Studien Publizistik, Betriebswirtschaftslehre (BWL), Biologie und Pharmazie.“
Coole Sache!
Wir hätten als Doppelverdiener nie eine Chance auf ein Stipendium für unseren Sohn gehabt, durch die Abschaffung der Studiengebühren ersparen wir uns jetzt jährlich € 726.
Sozial zwar nicht ausgewogen, aber vielleicht ein Schritt den vielzitierten Mittelstand zu entlasten.
Ob eine Entlastung von unten nach oben wirklich gewollt war oder das im Zuge der Wahlzuckerl übersehen wurde wage ich zu bezweifeln.
Nachdem den Universitäten der Wegfall der Studiengebühren ja jemand ersetzen muss wird wohl ein anderer Weg gefunden werden müssen die 150 Mio aufzutreiben.
-:(
Also,das bedeutet das man ab 1 okt.2009 keine gebühren mehr zahlt für die Uni?Ich möchte gerne studieren aber ich bin Arbeitslos im moment und ich kann mir nicht leisten!!
Nein, das bedeutet es nicht ganz.
Es wird schon ein Semester vorher, also ab Sommersemester 09 keine Studiengebühren mehr geben. Das Sommersemester beginnt am 1. März 2009.
Interssante Nachricht zum Thema Studiengebühren:
Eine interessante und aktuelle Studie (wenn man vom bescheuerten Ausdruck ‚bildungsferne Elternhäuser‘ absieht – ‚Manager‘ und ‚Tierärzte‘ werden ja üblicherweise nicht derart etikettiert und imaginiert…):
„… Der Studie zufolge haben allein vom
Abiturienten-Jahrgang 2006 bis zu 18.000 junge Menschen wegen Gebühren von bis zu 500 Euro pro Semester kein Studium aufgenommen – darunter vor allem Frauen und junge Menschen aus bildungsfernen Elternhäusern. …“
http://fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/1616073_Uni-Gebuehren-schrecken-Abiturienten-ab.html