Projekt GPA-DJP EBR-Mitglieder: WEITERBILDUNG PROFESSIONELL

„Die Beschäftigten in den internationalen Unternehmen warten seit fast 10 Jahren darauf, bessere Möglichkeiten zur Mitwirkung zu bekommen. Es braucht in Europa effektive Informations- und Anhörungsrechte über Grenzen hinweg, die diesen Namen auch verdienen“, fordert GPA-DJP Vorsitzender und Europasprecher des ÖGB, Wolfgang Katzian, zur anstehenden Überarbeitung der EU-Richtlinie für Euro-Betriebsräte.

Wolfgang Greif, Edith Jacob, Andrea Tippe und Werner Drizhal haben am Projektvorschlag für eine professionelle Weiterbildung für EBRs weitergearbeitet.

Dieser Vorschlag dient als Grundlage für ein neuerliches Gruppeninterview, damit die zukünftigen Aktivitäten der GPA-DJP für die EBR maßgeschneidert werden.

Aspekte der Gestaltung von EBR Arbeit

Um einen Europäischen Betriebsrat zu gründen, Kontakte ins Ausland aufzubauen und die Informations- und Konsultationsverfahren aktiv mitzugestalten, ist eine gute Ausbildung und Beratungsleistung erforderlich. Nur wer seine Rechte kennt, kann frühzeitig Einfluß auf Unternehmensentscheidungen geltend machen. Betriebsratsmitglieder bringen viele Erfahrungen aus ihrem eigenen Land mit, aber spätestens beim Überschreiten von Ländergrenzen beginnt oft ein neuer Lernprozeß: von anderen, mit anderen und nicht zuletzt über sich selbst.
Interkulturalität gewinnt aufgrund zunehmender Internationalisierung und Globalisierung an Bedeutung für Interessensvertretung. Viele Unternehmen agieren in immer größeren Räumen und wichtige Absatzmärkte und Beschaffungsmärkte liegen verteilt über die ganze Welt. Die politischen Aktivitäten eines Landes sind eingebunden in weitreichende Netzwerke. Ein proaktiver Umgang mit Interkulturalität ist für EBR wichtig.

Team to Team: Der Erfolg von Organisationen steht meist in unmittelbarem Zusammenhang mit anderen Organisationen. Dies gilt auch für die Interessensvertretung umso mehr, je ausdifferenzierter Organisationen und ihre Aufgaben sind und: es gilt für Profit- und Non-Profit-Organisationen gleicher Maßen. Die Art und Weise wie Organisationen mit anderen Organisationen kooperieren wird zum erfolgskritischen Faktor. Als solcher muss er verstärkt in den Blickpunkt der Interessensvertretung und ihrer dynamischen Veränderungsprozesse gerückt werden.

Kontinuierlich entwickelndes Beratungs- und Bildungsprogramm: Jeder EBR hat seine Entwicklungsgeschichte, die auch sorgfältig zu pflegen ist. Dabei sind folgende Aspekte besonders zu beachten:

  • Differenzierung nach den Traditionen der Mutterkonzerne hinsichtlich Unternehmenskultur (frankophon/italophon, anglophon, deutsch/österreichisch, skandinavische Traditionen)
  • Nachwuchs EBR
  • Professionals/VIPs (Steering Comitees)
  • Unterschiedliche Phasen: 1.Phase/ Beginn (Kurzseminare), 2.Phase Professionals (EWC communication and management cooperation/Team to Team EBR EBR)

Unser Konzept gliedert sich in eine zweiphasige Beziehungsstruktur:

Professional EBR (2.Phase/Professional)

  • Professional: Kommunikationsplattform für EBR professional
  • Einladung, Transparenz über teilnehmenden Kreis, wiederkehrend, spezial in angenehmer Athmosphäre.
  • EBR Biennale: Konferenz oder Weiterbildung (unternehmensübergreifend, gewerkschaftliche Themen, selbstorganisiert)

EBR Basic (1.Phase/Unterschiede wahrnehmen und Kontakt aufbauen)

  • Weiterbildungsprogramm differenziert nach Mutterkonzernsprache/-kultur
  • Mögliche Themen in Kurzseminaren oder mehrtägigen Veranstaltungen: EBR-Sitzungen, Umgang mit Managementkonzepten, Entwicklung von Arbeitsprogrammen, aktuelle Rechtsthemen, EBR in der Belegschaft verankern, EBR-Sekretariate effizient, Verhandlungen entwickeln und führen, Kommunikation und fremde Kulturen usw.
  • Team to Team – Prozesse beraten (Mentorensystem…)
  • Coaching für EBR communication and cooperation (Einzel/Gruppe)
  • Bildungspass und Beratung für Weiterbildung anhand von Kriterien (Bindungsgrad)
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Über Werner Drizhal

Den Lehrberuf "Elektromechaniker für Starkstrom" in der AMAG-Ranshofen erlernt. Als Jugendvertrauensratsvorsitzenden zum ÖGB-Oberösterreich als Jugendsekretär gewechselt. Nach Absolvierung der Sozialakademie als ÖGB-Bezirkssekretär für Linz-Land gearbeitet. 1996 bis 1999 Mitglied eines OE-Teams der ÖGB-Zentrale, wo ich mich mit Organisationsentwicklung der ÖGB-Bezirkssekretariate und Mitwirkungsfragen von FunktionärInnen in der Gremienarbeit beschäftigte. 1999 in die ÖGB-Zentrale als Personalentwickler gewechselt. Hauptverantwortlich für die Einführung von MitarbeiterInnengesprächen im ÖGB. Umsetzung von professionellen Personalinstrumenten in der ÖGB-Zentrale. Ausbildung in systemischen Coaching und Erlebnispädagogik absolviert. 2007 Wechsel in die Bildungsabteilung der GPA-djp. Zur Zeit Leiter des Geschäftsbereichs Bildung - Gewerkschafts- und Personalentwicklung in der GPA-djp.

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