Modularisierung in der AN-Innen Spitzenausbildung

Anfang 2007 erteilte der BAK-Vorstand den Auftrag zur Durchführung des Projektes:

AK-Lehrgänge zur Ausbildung von ArbeitnehmervertreterInnen.
Entscheidungsempfehlungen zur Verbesserung ihrer Abwicklung und Organisation.

Im Abschlussbericht werden Für und Wider der einzelnen Varianten beschrieben.
Ein Auszug aus dem Abschlussbericht:

Veranstaltungsform (modular – geblockt) und Dauer der Lehraufträge

Ein weiteres wesentliches Schlüsselmoment der vorgestellten Modellvarianten betrifft die Veranstaltungsform der Lehrgänge für ArbeitnehmervertreterInnen. Im Folgenden werden die Grundzüge der modularen und der geblockten Veranstaltungsform dargestellt.

Die geblockte Veranstaltungsform bedeutet, dass Ausbildungsinhalte im Rahmen von Lehrgängen vermittelt werden, die sich ohne Unterbrechung über mehrere Wochen oder Monate erstrecken.

Was leistet die jeweilige Veranstaltungsform?
Der besondere Wert und Nutzen geblockter Veranstaltungen wird auf unterschiedlichen Ebenen betrachtet.

Der gesamte Berichtsinhalt zu diesem Themenbereich siehe den Endbericht (als PDF herunterladbar).

Außerdem:
Ein interessanter Artikel zur Modularisierung der Bildung in der Zeitung Die Presse. Der Autor geht der Frage nach „Modulsysteme: Was bei Sofas oder Einbauküchen seine Rechtfertigung hat – muss auch in der Bildung sinnvoll sein?
Oder geht es manchen darum das IKEA-Prinzip in der AN-Innen-Spitzenausbildung einzuführen. Ein Artikel zur Anregung:

Es sei euch eine Leere!
Von Stefan Winterstein (Die Presse)

Das Ende der „bevormundenden Schule“? Die „Modulare Oberstufe“: ein Warenhaus der Halbbildung. Über die Epidemie der Module in unserem Bildungssystem.

Mehr dazu hier: Artikel in ‚DiePresse‘

Eine interessante Internetseite, wo Herbert Rueb in einem Fragen- und Antwortenkatalog Aspekte zur Modularisierung in der beruflichen Nachqualifikation in Deutschland aufzeigt.
In diesem Artikel setzt sich der Autor in erster Linie mit Fachtheorie und Fachkompetenz im Sinne einer beruflichen Bildung auseinander., wo es nicht um Bewusstseinbildung oder politisch, gewerkschaftliche Handlungskompetenz geht. Aber auch er sieht die Gefahren und Nachteile einer Modularisierung, wo eine Entwicklung initiiert werden soll.

Modularisierung – Paradigmenwechsel in der Bildungspolitik 

Die Forderung nach Modularisierung ist unter diesem Aspekt auch eine roll-back-Strategie nach dem Motto „Rückkehr zum Taylorismus“( vgl. hierzu das gleichnamige Buch von Springer im Campus Verlag 1999) und insoweit eine Kampfansage an das Konzept breit angelegter Ausbildungsberufe, letztlich an Beruflichkeit als Sozialisations- und Beschäftigungsmodell.

Modularisierung als neoliberale Bildungsökonomie

Zusammenfassend beurteilen wir Modularisierung in der Berufsausbildung derzeit nicht als einen Weg zu mehr Dynamik und Zukunftsorientierung, die uns als einem exportorientierten Hochqualifikationsland bitter nottäte, sondern wir sehen darin eher einen Rückschritt zu mehr Fragmentierung und mehr Segmentierung sowie zur Entstehung eines zweiten unterwertigen Ausbildungsmarktes.

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Über Werner Drizhal

Den Lehrberuf "Elektromechaniker für Starkstrom" in der AMAG-Ranshofen erlernt. Als Jugendvertrauensratsvorsitzenden zum ÖGB-Oberösterreich als Jugendsekretär gewechselt. Nach Absolvierung der Sozialakademie als ÖGB-Bezirkssekretär für Linz-Land gearbeitet. 1996 bis 1999 Mitglied eines OE-Teams der ÖGB-Zentrale, wo ich mich mit Organisationsentwicklung der ÖGB-Bezirkssekretariate und Mitwirkungsfragen von FunktionärInnen in der Gremienarbeit beschäftigte. 1999 in die ÖGB-Zentrale als Personalentwickler gewechselt. Hauptverantwortlich für die Einführung von MitarbeiterInnengesprächen im ÖGB. Umsetzung von professionellen Personalinstrumenten in der ÖGB-Zentrale. Ausbildung in systemischen Coaching und Erlebnispädagogik absolviert. 2007 Wechsel in die Bildungsabteilung der GPA-djp. Zur Zeit Leiter des Geschäftsbereichs Bildung - Gewerkschafts- und Personalentwicklung in der GPA-djp.

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